Wir lernen Elija in der Bibel im Ersten Buch der Könige kennen . Ein Gott sehr verbundener Prophet, der sehr gehorsam war und alles bekommt, was er erbittet. Im Jahre 900 v.Ch. lebt in Israel ein König (Ahab) und seine Frau Isebel. Isebel war sehr stark und die führende Kraft in dieser Ehe. Sie verehrte Baal und seine Propheten. Baal steht im Altertum für verschiedene Gottheiten im westsemitischen Raum. (Baal (Gott) – Wikipedia, 04.05.2025, 18.53h) Elia tat unglaublich viel, um die vom Glauben entfernten Israeliten wieder zu Gott zurück zu führen und vernichtete 450 Baalspriester. Damit machte er sich Isebel zur Feindin, die ihm das gleiche Schicksal androhte. An dieser Stelle wurde ihm bewusst, dass er eigentlich nichts erreicht hatte - um ihrer Rache zu entgehen, floh er und "vergaß" zu beten ( 1. Kön. 17)
Gott fand ihn völlig erschöpft und ließ ihn durch einen Engel mit Brot und Wasser versorgen. Später offenbarte er sich mit "sanftem Säuseln" schickte er ihn auf den Berg Horeb. Dies ist der Berg, auf dem Gott sich bereits dem Propheten Mose in einem brennenden Dornbusch offenbart hatte (2.Mose 3, 1-4). Mose empfing dort die 10 Gebote. Im Neuen Testament wird in der Nacherzählung dieser Begebenheit der Berg als Berg Sinai bezeichnet (Apg 7, 30).
Trotz seines Gehorsams, seines Mutes und seines Gebets kam der Tag, wo er plötzlich seine Situation neu bewertete und sich als erfolglos einschätzte. Seine Kraft schwand. ...Es gibt im Glaubensleben eben keine Garantien und Patentrezepte. Und auch bei Elia erwies sich die Stunde nach dem Sieg als gefährlicher als die Stunde des Kampfes. Seine Kräfte waren erschöpft. Als die gottlose Isebel ihn mit dem Tod bedrohte, floh er um seines Lebens willen in die Wüste und setzte sich dort in tiefer Depression unter einen Ginsterstrauch (1. Kön 19,1–4). Jeder Lebensmut hatte ihn verlassen. Er betete zwar auch dort, aber es war kein Gebet des Glaubens mehr.
(zitiert aus "Elia - ein Mann des Glaubens - www.bibelstudium.de", 04.05.2025, 19.18h)
Interpretation:
Als Elia gesiegt hatte, gab es offensichtlich einen Zusammenbruch, nachdem Isebel ihn mit dem Tod bedroht hatte. Plötzlich war der Kontakt zu Gott unterbrochen und er floh. Seine Reaktionen beschreiben eine ungeordnete innere Verfassung - Panik. Nach großem Erfolg fällt Elia in ein Loch der Neubewertung - etwas, das manche von uns kennen. Es wird hier von dem "Elia-Syndrom" gesprochen.
Beschreibung Elia-Syndrom
Buch "Das Elia-Syndrom - Burnout und Psychohygiene" von Johannes Vorherr, 2022, S. 93
- Starkes (berufliches) Engagement. Häufig steht die Motivation dahinter, besser sein zu wollen, resp. müssen als die anderen. Sehr großer Ehrgeiz geht oft damit einher.
- "Alles einsetzen, was man hat - die ganze Kraft!" Dabei geht man oft an seine Leistungsgrenzen und darüber hinaus. Häufig werden diese Überschreitungen zunächst anfangs gar nicht bemerkt.
- Erfahrung von Mißerfolg. Im Falle Elias war, obwohl er alles gegeben hatte, die Macht größer, die er bekämpft hatte - Sinnverlust. Nun wurde er sogar mit dem Tode bedroht.
- Soziale Isolation. Elia verfügte nicht über ein soziales Umfeld, er gab alles in sein Projekt, und nach der Todesdrohung zog er sich noch mehr zurück.
- Völlige Erschöpfung, Aufgabe des Lebenswillens als Ausdruck einer großen Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung. Krise
- Verkennen des Willens Gottes. War es wirklich Gottes Wille, dass Elia das Blutbad mit den Baalspriestern anrichtete? Hat er gebetet, als Isebel ihn bedrohte? War er hauptsächlich mit den Umständen beschäftigt und nicht mit dem Gott, der alle Umstände in seiner Hand hat? War er zu sehr mit sich selbst beschäftigt (Verengung der Perspektive)? Das Gebet unter dem Ginsterstrauch(1. König 19, 1-4) gibt einen Hinweis darauf.
Und was tat Gott?
Körperliche Ebene:
Zunächst ermöglichte Gott einen erholsamen Schlaf. Wenn wir so ausgelaugt sind, wie Elia, brauchen wir zunächst äußere und innere Ruhe. Danach benötigen wir Stärkung. Gutes Essen und Trinken sind so viel wert und später auch Zeit der Besinnung, die uns innerlich beleben und stärken kann. Jetzt ist der Augenblick für Elia gekommen, dass der HERR höchstselbst Nahrung und Stärkung bringt. 1.Kön 19,5-7 beschreibt, wie der Engel Elia zum Aufstehen bewegt. Elia schafft einen langen Marsch zum Berg Horeb und Gott gibt ihm eine Lektion der Gnade und zeigt ihm, wo er im Verborgenen gewirkt hat. Nun ist Elia nicht mehr lebensmüde und erhält neue Aufträge von Gott.
(zitiert aus Bibelstudium.de Ginsterstrauch-Erlebnis - www.bibelstudium.de 04.05.2025, 21.54h)
Sollte man es darauf anlegen`?